Wir können uns alle problemlos...
…an unserer eigenen Nase nehmen, wenn es um die Empathie in unserer Welt geht. Weil es nämlich niemand von uns schafft, sich andauernd empathisch und nett zu verhalten. Oft sind wir ja sehr schnell im Verurteilen unserer Mitmenschen. Wir wissen meistens sofort genau, warum jemand dies oder jenes getan hat und wie es anders viel besser gewesen wäre. Die Leserkommentare zu gewissen Zeitungsartikeln verursachen mir immer wieder Gänsehaut. Aber ich beruhige mich jeweils damit, dass Hasskommentare wahrscheinlich schneller im Schutz des Netzes geschrieben sind, als dass sie einer Person persönlich ins Gesicht geworfen würden.
Wahrscheinlich sind sich die meisten von uns einig, dass sich die schrecklichen Konflikte überall auf der Welt niemals durch blutige Gewalt lösen lassen. Denn dieser Weg des Tötens und Blutvergiessens ist ein Weg in eine Sackgasse. Das kann man überall auf der Welt feststellen. Manche Raubtiere lösen in der Natur ihre Konflikte, indem sie töten, weil sie es nicht anders wissen. Wir aber sind Menschen, ausgerüstet mit Verstand und Herz. Wir wären fähig, gewaltlose und kluge Konfliktlösungen zu finden.
Hat denn Mahatma Gandhi getötet und Blut vergossen um Indien aus den Konflikten in die Unabhängigkeit zu führen? Auch er kämpfte damit, sich seinen Vorrat an Empathie zu erhalten. Und zum Glück fand er einen Weg, seine Wut zusammen mit Empathie in eine nützliche Kraft zu verwandeln, anstatt sich von ihr in den ewigen Strudel des Hasses ziehen zu lassen.
Aber was können wir denn eigentlich tun, um für den Frieden einzustehen? Wir sind doch nur lauter kleine Einzelwesen. Zu schwach, um die Welt zu verändern. Nein! Die geballte Kraft von uns allen ist hier gefragt. Natürlich können wir keine blutrünstigen Regierungsführer von ihren Gewaltausbrüchen abhalten. Auch Armeen werden wir alleine nicht stoppen können. Aber wir können in uns selbst und in unserem eigenen Umfeld wirken. Hier entstehen ja die Milliarden von Tröpfchen auf den heissen Stein, die irgendwann das Potenzial zu einer Flut entwickeln werden. Solange es nämlich uns Menschen nicht gelingt, die Empathie in unseren Herzen weiterzuentwickeln und zu kultivieren, solange wir Menschen nicht alle gemeinsam in diese Richtung arbeiten, solange werden Ungerechtigkeit, Leid, Mord und Terror in dieser Welt bleiben. Deswegen ist eben unser aller Aufgabe, dass wir unseren empathischen Herzen Sorge tragen. Und dass wir unsere Kinder und unsere Mitmenschen in unserem direkten Umfeld nach all unseren Kräften dabei unterstützen, ihrerseits ein empathisches Herz zu entwickeln. Erst dann wird man in Zukunft Konflikte klug und ohne Gewalt lösen können.
Ich danke euch allen für die beharrliche Hilfe bei der Arbeit für eine bessere Welt: Wir alle können und werden es gemeinsam schaffen. Es braucht nur seine Zeit. Die späteren Generationen werden dereinst die Früchte unserer Arbeit ernten.
